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Skulpturen/Bronzefiguren
1689 Bayern. Um 1420 - 1430.
1689
Bayerischer Bildhauer der Gotik
(Tätig um 1420/30)
Schönes Vesperbild
Kalksteinpietà mit Resten der originalen Steinfassung. Die Mutter
Maria auf einer Thronbank sitzend, den Körper Christi auf ihren
Knien wiegend, präsentiert dem Betrachter das Wundmal seiner
rechten Hand. Sie ist versunken in tiefer Trauer über den frühen
Verlust ihres Sohnes. Der Typus dieser kleinen Pietà wurde für die
private Andacht geschaffen, wodurch sich die wohl ponderierte,
kompakte Form der Skulptur erklärt. Die umhüllende, opulent gearbeitete
und ausladende Robe Mariens steht hierbei im Gegensatz
zum expressiv geschilderten Körper Christi. Seltene Kleinplastik
des sog. Weichen Stils von hervorragender bildhauerischer
Qualität. H. 26,5 cm.
Eine vergleichbare Kalkstein-Pietà befindet sich in der Cloisters Collection des
Metropolitan Museum, New York, Inv-Nr. 2001.78. Wir danken Herrn Prof. Dr.
Ivo Hlobil von der Universität Prag, Institut für Kunstgeschichte, für diesen Hinweis.
A limestone carved sculpture of a Pietà.
€ 6.800,–
1690 Flämisch. Um 1500.
1690
Flämischer Bildhauer
(Tätig um 1500 in Mecheln)
Muttergottes mit Kind
Eichenholz, geschnitzt, gefasst und teilw. vergoldet. Rücks. abgeflacht.
Stehende Maria in blauem Umhang, auf ihrer rechten Hand sitzendes
Christuskind die Heilige Schrift in Händen haltend. Die hohe Stirn,
die vorgewölbten, mandelförmigen Augen, die schmalen Augenbrauen
und ihre kompakte Größe entsprechen dem in Mecheln
um 1500 entstandenen Madonnen-Typus der sogenannten „poupée
de Malines“ (Mechelner Puppen). H. 23,5 cm.
Vgl.: Preising u. Rief, Kat. Niederländische Skulpturen, Suermondt-Ludwig-Museum,
Aachen 2017, S. 97ff.
A carved, polychrome painted and partially gilt oak sculpture of a Madonna.
€ 2.800,–