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Simon de Vlieger

(1600/01 Rotterdam - 1653 Weesp)
Strandansicht
Blick auf einen holländischen Strand, wohl bei Schevenigen, mit Schiffen und einer vielfigurigen Szene aus Fischern beim Entladen ihres Fangs, Fischhändlern mit Kunden und einem Pferdekarren. Sehr fein lasierend gemalte, überaus figurenreiche Strandszene mit lebendig bewölktem Himmel. Charakteristisches Werk Simon de Vliegers, der wohl bei Jan Porcellis und Hendrik Cornelisz Vroom lernte. Er war in Rotterdam, Delft, Amsterdam und ab 1650 in Weesp tätig. Mit Simon de Vlieger und seinem Schüler Willem de Velde d. J. stand die holländische Marinemalerei auf ihrem Höhepunkt. Vlieger bevorzugte ruhige oder wenig bewegte Seelandschaften als Motive, seine Strand- und Dünenbilder entstanden ab 1632, meist jedoch erst in den 1640er Jahren. Er war hierin ein Meister in der eindrucksvollen, effektvollen Illusion landschaftlicher Weite und Tiefe, die der Maler durch einen niedrig gesetzten Horizont, die atmosphärische Behandlung der Wolkenformationen und eine geschickte Lichtführung betonte. Seine tonale, auf Grau- und Ockertöne basierende Malerei, für die auch dieses Tafelbild ein Beispiel ist, gehört zu der koloristisch besten in der holländischen Kunst. Es ist mit einer Reihe vom RKD in Den Haag dokumentierten, 1633-46 datierten Werken vergleichbar, die sich u. a im National Maritime Museum in Greenwich und im Mauritshuis in Den Haag befinden. Öl/Eichenholztafel. R. u. sign.; 71 cm x 92 cm. Rahmen. (154177)
Beigefügt: Gutachten: Dr. Eduard Plietzsch, 11.12.1957; Dr. Walter Bernt, 11.06.1959. Lt. mündlicher Auskunft von Prof. Dr. Jan Kelch (vom 27.01.2004) handelt es sich ebenfalls um ein eigenhändiges Werk.
Lit.: Thieme-Becker, Bd. XXXIV, S. 562 f.; Jan Kelch, Studien zu Simon de Vlieger als Marinemaler. Univ. Diss. Berlin 1971.

Taxe € 95.000

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